Mississippi-Blase

Unter der Mississippi-Blase (engl.: Mississippi Bubble) versteht man eine nachhaltige Finanz- und Wirtschaftskrise in Frankreich um 1720. Genauer gesagt handelt es sich um eine Spekulationsblase ausgelöst durch den schottischen Nationalökonomen und Bankier John Law.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Im Jahre 1715 erhielt Law von der in einer Finanzkrise steckenden französischen Regierung eine Lizenz zur Gründung einer privaten Notenbank. Ein Jahr später gründete er die Banque Generale, unter deren Namen er Kredite gedeckt durch Papiergeld vergab. Die Finanzierung erfolgte durch die Ausgabe von Anteilen, Staatsanleihen und Banknoten. Nach und nach gewann Law das Vertrauen der Bürger, die die Noten der Bank als Zahlungsmittel akzeptierten.

Im Jahre 1716 kaufte der Bankier die bis dahin heruntergewirtschaftete Handelsgesellschaft Compagnie de la Louisiane ou d'Occident (auch kurt Mississippi-Kompanie). Im Laufe der zeit erwarb er für das Unternehmen immer mehr Privilegien und Monopole. Die Nachfrage nach den Aktien stieg drastisch in die Höhe. Gleichzeitig emittierte die nun genannte Banque Royale immer mehr Noten und Anleihen, um die neuen Aktien zu finanzieren. Mit dem Erwerb der Rechte an der königlichen Münze im Jahre 1719 entwickelte sich eine regelrechte Aktienhausse. Immobilienspekulationen und Konsumrausch waren an der Tagesordnung. Innerhalb kurzer Zeit übernahm das Unternehmen Lwas alle Koloniegesellschaften Frankreichs und fing die Staatsverschuldung durch ein niedrigverzinsliches Darlehen erfolgreich auf.

Ende November 1719 endete die Hausse schließlich nach zahlreichen Diskrepanzen und die Spekulationsblase platzte. Der Wert der Aktien sowie das Vertrauen in das Papiergeld der Banque Royale sank drastisch. Hinzu kam, dass auf Grund der zeitgleich vorherrschenden Südseeblase das Kapital aus Frankreich nach England flüchtete.

 
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